Pflege auf der Streuobstwiese

Von links nach rechts: Oliver Hartstang, Götz Schrembs, Johann Schrauf, Albert Schlipf, Helmut Perlinger, Dominc Mahl, Max Perlinger, Albrecht Gabler.
Von links nach rechts: Oliver Hartstang, Götz Schrembs, Johann Schrauf, Albert Schlipf, Helmut Perlinger, Dominc Mahl, Max Perlinger, Albrecht Gabler.

Die aktiven Mitglieder des Obst- und Gartenbauverein trafen sich am Samstag, den 5. Februar 2022 auf der Städtischen Streuobstwiese am Galgenberg, um einem Teil der mehr als zweihundert Obstbäume den Winterschnitt zu verpassen. Bei noch recht kühlen Temperaturen begrüßte der Vereinsvorsitzende Oliver Hartstang die Anwesenden und freute sich, daß „sowohl alte Hasen, als auch Neumitglieder dabei sind“.

Es wurden drei Gruppen gebildet. Eine Gruppe kümmerte sich um die anstehenden Neupflanzungen. Die zweite Gruppe arbeitete an den Jahrgangs- und Jungbäumen und die dritte Gruppe widmete sich dem Pflegeschnitt der zum Teil sehr mächtigen Hochstämme auf der Wiese. Bei der großen Zahl an Bäumen ist es nicht möglich, jeden Baum in jedem Jahr zu schneiden. „Unser Ziel ist es jedem Baum alle drei bis vier Jahre einen Winterschnitt zu verpassen“, erklärte Oliver Hartstang den anwesenden Neumitgliedern. Und weiter: „Ausnahme sind die Jungbäume. Diese müssen während der ersten zehn Standjahre jedes Jahr geschnitten werden.“

Helmut Perlinger und Beirat im Vorstand Max Perlinger kümmerten sich mit großem Engagement um die Neupflanzungen. Dabei hatte es ihnen die Champagner Bratbirne besonders angetan. Diese uralte Sorte wird bereits seit 1760 angebaut und eignet sich hervorragend als Most- und Brennbirne. Götz Schrembs, der ebenfalls Mitglied im Beirat ist, war im unteren Teil der Streuobstwiese tätig und verpaßte den Bäumen am „Festplatz“ den passenden Schnitt, so daß diese beim anstehenden Frühlingsfest am Pfingstmontag einen schönen Rahmen für das Festzelt bieten.

Der ehemalige Vereinsvorstand, Fachwart und leidenschaftlicher Obstbaumpfleger Albert Schlipf war an den Jahrgangs- und Jungbäumen tätig. Dabei nutzte er die Gelegenheit, immer wieder auf Besonderheiten bei den Schnittmaßnahmen hinzuweisen und so insbesondere den Neumitgliedern wertvolle Erfahrungen mitzugeben.

Hochstammpflege mit dem Hochentaster von Albrecht Gabler und Dominic Mahl.
Hochstammpflege mit dem Hochentaster von Albrecht Gabler und Dominic Mahl.

Unterdessen widmeten sich der Zweite Vereinsvorsitzende Albrecht Gabler und Neumitglied Dominic Mahl den „Riesen“ auf der Wiese. Bestens ausgerüstet mit Hochentaster und Teleskopwerkzeug pflegten sie die imposanten Hochstämme, die die Kulturlandschaft Streuobstwiese so einzigartig und wertvoll machen. Das Augenmerk bei der Arbeit an den Hochstämmen liegt dabei insbesondere auf der Verjüngung und auf der Statik der Bäume. Die durchgeführten Pflegemaßnahmen dienen dazu, einzelne Bereiche leichter zu machen, damit die Bäume lange vital bleiben und noch viele Jahre wohlschmeckende Äpfel und Birne liefern sowie zahllosen Vögeln, Nagern und Insekten Unterschlupf und Nahrung bieten. Bei diesen Pflegemaßnahmen ist es wichtig mit Augenmaß zu Werke zu gehen. Auch braucht es ein geschultes Auge und etwas Erfahrung, damit man bei den Arbeiten keinen Schaden anrichtet und man sich noch viele Jahre an den Bäumen erfreuen kann.

In direkter Nachbarschaft zu den Hochstämmen stehen entlang des Weges mehrere Halbstämme. Diesen widmeten sich der Vereinsvorsitzende Oliver Hartstang, der ebenfalls die Fachwartausbildung absolviert hat, und Johann Schrauf. Dabei konnten einige Bäume gepflegt werden, die in den letzten Jahren sehr stark ausgetrieben hatten und zum Teil bereits recht verwilderte Kronen aufwiesen. Bei diesen Maßnahmen ist es wichtig überlange und abkippende Triebe und Äste zurückzuschneiden und so die Kronenform herauszuarbeiten. Diese Pflegemaßnahmen dienen auch dazu, den Neuastrieb der Bäume anzuregen. Bei starken Rückschnitten kommt es in der Regel zu einem starken Austrieb der Bäume. In diesen Fällen ist es sinnvoll, im Sommer einen zweiten Schnitt durchzuführen. Dieser kann das Wachstum wieder etwas beruhigen.

Den krönenden Abschluß dieses schönen Tages bildete das gemeinsam Vesper, das pünktlich zur Mittagszeit von Beirätin Monika Sträßer gebracht wurde und von allen bei schönstem Sonnenschein gerne angenommen wurde. Sie bewirtete die Anwesenden mit Leberkäs-, Wurst- und Käsewecken, Nußkuchen sowie Kaffee und Erfrischungsgetränken. Der Vereinsvorsitzende Oliver Hartstang dankte allen Helferinnen und Helfern für die tatkräftige Unterstützung.